In den letzten Jahren hat die Nutzung von Wärmepumpen als nachhaltige und energieeffiziente Heizungslösung stark zugenommen. Jedoch zeichnet sich aktuell ein unerwarteter Nachfragerückgang bei Wärmepumpen ab, der auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Worauf dieser Rückgang zurückzuführen ist, betrachten wir in diesem Beitrag.
Als die ersten Inhalte des Gebäudeenergiegesetzes diskutiert wurden, stieg die Nachfrage nach Wärmepumpen als alternative Heizlösung für Öl- oder Gasthermen an. Pro Jahr sollen 500.000 Wärmepumpen in Deutschland eingebaut werden, so das Ziel der Bundesregierung. Im letzten Jahr wurden rund 300.000 dieser Wärmepumpen verbaut, im aktuellen Jahr 2024 wird es vermutlich auf nur 200.000 hinauslaufen. Im ersten Quartal des Jahres war bereits ein Rückgang von rund 52 Prozent weniger Einbauten verglichen mit dem Vorjahreszeitraum verzeichnet worden. Diese Entwicklung deckt sich auch mit einem Rückgang an Förderanträgen. Hier fällt der Einbruch mit bis zu 70 Prozent noch gravierender aus. Im Gegenzug ist die Anzahl neu verkaufter Öl- und Gasheizungen seit Jahresbeginn wieder deutlich angestiegen.
Der Bundesverband Wärmepumpen macht besonders Kommunikationsprobleme und Unsicherheiten rund um das Gebäudeenergiegesetz für den Nachfragerückgang verantwortlich. Die Verbraucher sind verunsichert, ab wann welche Regelungen gelten, inwieweit sie persönlich von Vorgaben betroffen sind und welche Kosten in der Zukunft auf sie zukommen. Auch lief die Bundesförderung für effiziente Gebäude erst deutlich später an als geplant.
Ein weiterer Grund für den Nachfragerückgang liegt darin, dass viele Immobilieneigentümer auf höhere Förderungen und gleichzeitig fallende Preise spekulieren. Viele Aufträge für Wärmepumpen wurden in dieser Folge bereits storniert. Ob es tatsächlich zu einer Preissenkung kommt, ist unklar. Zwar wurde zuletzt viel Geld in Fabriken und die nötige Infrastruktur investiert, um mehr Wärmepumpen zu einem günstigeren Preis herzustellen, gleichzeitig entfallen rund 50 Prozent der Kosten einer Wärmepumpe auf Handwerker vor Ort, die Ihren Lohn nicht an die günstigeren Produktionskosten anpassen können.
Was für Immobilieneigentümer aktuell sicher ist, ist eine staatliche Förderung von mindestens 30 Prozent. Wird ein alter Heizkessel getauscht, können weitere 20 Prozent gefördert werden. Auch gibt es zusätzliche Mittel bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze. Damit sorgt der Staat dafür, den Umstieg auf Wärmepumpen erschwinglicher zu machen.
Was unsicher ist, ist die anstehende Wärmeplanung der Kommunen. Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30.06.2026 den kommunalen Wärmeplan vorlegen. Dieser gibt Auskunft darüber, ob beispielsweise ein Fernwärmenetz zur Verfügung gestellt wird. Je nach Wärmeplanung können sich dann unterschiedliche Optionen ergeben, wie die eigene Immobilie am besten im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes nachhaltiger gestaltet werden kann.
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